Archiv Aktuelles 2013

12.12.2013

Erdbeben in Liechtenstein

Am 12. Dezember 2013 um 01:59 Uhr (Lokalzeit) hat sich bei Sargans (SG) in einer Tiefe von 7 km ein Erdbeben der Magnitude 4.1 ereignet.

Beim Schweizerischen Erdbebendienst haben sich über 500 Personen gemeldet, welche das Beben verspürt haben. Es war in weiten Teilen der Deutschschweiz, Liechtensteins und Vorarlberg spürbar. Vereinzelt sind auch Meldungen aus der Westschweiz eingegangen. Schäden sind bei einem Erdbeben dieser Stärke in der Regel nicht zu erwarten.

Beinahe am selben Ort ereignete sich am 23. Februar 2000 ein ähnlich starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 3.6.

Das Beben steht gemäss ersten Erkenntnissen in keinem Zusammenhang mit dem Geothermieprojekt in St. Gallen.

Erdbeben in Liechtenstein

24.10.2013

Leichtes Erdbeben bei Saxon (VS)

Am späten Abend des 23. Oktober 2013 hat sich um 22:42 Uhr nördlich von Saxon (VS) in der Nähe von Ovronnaz ein leichtes Erdbeben ereignet. Das Beben der Magnitude 2.4 lag in geringer Tiefe und wurde daher im Umkreis von ungefähr 5 km deutlich verspürt. Beim Schweizerischen Erdbebendienst sind etwa 25 Meldungen aus der Bevölkerung eingegangen. Aus diesen geht hervor, dass das Beben oft wie eine starke Explosion wahrgenommen wurde.

Derartige Beobachtungen sind typisch für kleine Erdbeben in den obersten Kilometern des Erdbodens. Bei einem Erdbeben dieser Stärke sind keine Schäden zu erwarten.

Leichtes Erdbeben bei Saxon (VS)

10.10.2013

Überschallknall und kein Erdbeben

Am 10. Oktober 2013 um 13.51 Uhr registrierten mehrere seismische Messtationen in kurzen Abständen zwei merkwürdige Signale, die sich im Abstand von 7 Sekunden von Luzern Richtung Basel ausbreiteten. Eine genauere Untersuchung zeigte schnell, dass diese unmöglich von einem Erdbeben stammen konnten. Auch andere Phänomene (wie z. B. Sprengungen), welche die hochsensiblen Seismometer neben Erdbeben ebenfalls aufzeichnen, kamen als Erklärung nicht in Frage.

Als wahrscheinlichste Ursache kristallisierte sich ein Überschallknall (Mach-Kegel) heraus, ausgelöst durch ein Flugzeug. Wie die Schweizer Luftwaffe auf Anfrage bestätigte, flogen zwei Kampfflugzeuge im Rahmen eines Patrouillenflugs der Luftpolizei mit Überschallgeschwindigkeit. Die dadurch ausgelösten Schockwellen breiteten sich von der Zentralschweiz über die Kantone Aargau, Solothurn und Basel aus. Vor allem im Kanton Aargau haben Personen vereinzelt einen Knall sowie leichtere Erschütterungen wahrgenommen.

Die Abbildung oben zeigt die von den Flugzeugen ausgelösten Schockwellen.

11.09.2013

Neu: Aktuelle Erdbebenmeldungen auf Twitter

Möchten Sie sofort davon erfahren, wenn in der Schweiz oder im grenznahen Ausland die Erde gebebt hat? Dann folgen Sie uns auf Twitter! Der Schweizerische Erdbebendienst meldet auf seinem Account jedes Erdbeben ab einer Magnitude von 2.5. Ungefähr ab dieser Stärke sind Erdbeben für Menschen spürbar. Mit unseren Tweets wissen Sie sofort, wann und wo sich ein Erdbeben ereignet hat, wie stark es war und ob es möglicherweise Schäden verursacht hat. Weitere Neuigkeiten des Schweizerischen Erdbebendiensts sowie die Detailinformationen zu den einzelnen Beben finden Sie weiterhin auf unserer Webseite.

Folgen Sie uns unter Erdbebendienst@seismoCH_D auf

https://twitter.com/seismoCH_D

Neu: Aktuelle Erdbebenmeldungen auf Twitter

30.08.2013

Ermitteln Sie Ihr Erdbebenrisiko

In der Schweiz ereignen sich zwischen 500 und 800 Erdbeben pro Jahr. Ungefähr zehn davon sind stark genug (ca. Magnitude 2.5 oder grösser), um von der Bevölkerung verspürt zu werden. Der Schweizerische Erdbebendienst registriert in der Schweiz und im nahen Ausland durchschnittlich zwei Erdbeben pro Tag.

Erdbeben mit einer Magnitude von 6 oder grösser sind zwar selten (ca. alle 100 bis 150 Jahre), können aber überall und jederzeit in der Schweiz auftreten. 90 Prozent der Gebäude hierzulande weisen eine unbekannte oder ungenügende Erdbebensicherheit auf, weshalb im Falle eines solchen Erdbebens sehr grosse Schäden zu erwarten wären.

Ermitteln Sie mit unserem Tool näherungsweise Ihr persönliches Erdbebenrisiko anhand von verschiedenen Faktoren und finden Sie heraus, wie sich dieses mindern lässt.

Ermitteln Sie Ihr Erdbebenrisiko

29.08.2013

Scientifica 31. August bis 1. September 2013

Gibt es in der Schweiz Erdbeben, die merkliche Schäden anrichten? Wie kann ich mein persönliches Erdbebenrisiko abschätzen? Und wie schütze ich mich vor Erdbeben? Antworten auf diese und weitere Fragen bietet der Beitrag des Schweizerischen Erdbebendienstes an der Scientifica.

Sie finden uns im NO Gebäude im C Stock, wir freuen uns auf Ihren Besuch! Die Scientifica öffnet ihre Tore am Samstag von 13:00 bis 20:00 Uhr und am Sonntag von 11:00 bis 17:00 Uhr.

Kurzvorlesungen zum Thema Erdbeben an der Scientifica:

  • Erdbebenrisiko Schweiz: Die vergessene Gefahr?
  • Von der Schwierigkeit der Kommunikation bei Erdbeben: das Beispiel Aquila 2009

Weitere Informationen zur Scientifica

Scientifica 31. August bis 1. September 2013

31.07.2013

Erdbeben Geothermieprojekt St. Gallen

Am 14. Juli 2013 begannen die Test- und Stimulationsmassnahmen im Rahmen des geplanten Geothermieprojekts im Sittertobel bei St. Gallen. Die dabei ausgelösten Mikrobeben waren in Anzahl und Stärke so erwartet und für Menschen nicht spürbar Am Abend des 19. Juli begann die seismische Aktivität zuzunehmen, die Erdbeben ereigneten sich häufiger und wurden stärker. Den bisherigen Höhepunkt erreichte die Sequenz am Morgen des 20. Juli mit einem spürbaren Beben der Magnitude 3.5. Nach heutigem Stand der Erkenntnis stehen diese Beben in direktem Zusammenhang mit den Massnahmen, die eingeleitet wurden, um den am 19. Juli mittags festgestellten Gas-Wasser-Austritt zu bekämpfen.

Seitdem hat die seismische Aktivität kontinuierlich abgenommen, erneute, stärkere Beben sind aber nach wie vor nicht auszuschliessen. Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) überwacht die seismische Aktivität in St. Gallen mit Hilfe eines dichten, lokalen Netzwerks weiterhin rund um die Uhr.

Der SED analysiert derzeit die gesammelten Daten, um besser zu verstehen, welche Prozesse den beobachteten Erdbeben zugrunde liegen, und um daraus möglicherweise Prognosen für den weiteren Verlauf dieser und anderen Bebensequenzen abzuleiten.

Weiterführende Informationen finden Sie unter folgenden Links:

Chronologie aller bisherigen Informationen des SED zu den Erdbeben in Zusammenhang mit dem Geothermieprojekt in St. Gallen

Hintergrundinformationen zur seismischen Überwachung des Geothermieprojekts in St. Gallen

Geothermieprojektwebseite der Sankt Galler Stadtwerke

Erdbeben Geothermieprojekt St. Gallen

22.07.2013

Erdbeben in der Nähe von Zernez

Am Samstagabend des 20. Julis 2013 ereignete sich um 21.50 Uhr ein Beben in der Nähe von Zernez (GR). Das Erdbeben mit einer Magnitude von 2.6 wurde von einigen Personen in der Region verspürt. Schäden sind bei einem Erdbeben dieser Stärke nicht zu erwarten.

Erdbeben in der Nähe von Zernez

03.07.2013

Erdbeben zwischen Moutier und Delémont

Am 3. Juli 2013 um 16.13 Uhr hat sich zwischen Moutier und Delémont ein Erdbeben mit einer Magnitude von 3.3 ereignet. Das Hypozentrum lag 25.5 km tief. Das Beben wurde im Umkreis von ca. 30 km verspürt. Bei einem Erdbeben dieser Stärke sind in der Regel keine Schäden zu erwarten.

Erdbeben zwischen Moutier und Delémont

01.07.2013

Kleines Erdbeben in Basel am 29. Juni 2013

Am Samstag, 29. Juni 2013 um 11:11 Uhr hat der SED in Basel ein Erdbeben der Stärke 1.7 aufgezeichnet. Das Beben ereignete sich sehr nahe beim Standort des mittlerweile eingestellten Geothermieprojektes (DHM Basel) in einer Tiefe von ca. 4 km (basierend auf der Relativ-Lokalisierung zu früheren Beben). Es wurde in Basel vereinzelt verspürt ohne Schäden zu verursachen.

Das Ereignis vom Samstag steht in direktem Zusammenhang mit dem im Dezember 2006 stimulierten Bereich. Dies ergaben Vergleiche mit früheren, durch die hydraulische Stimulation im Rahmen des DHM Projekts ausgelösten Beben vom Dezember 2006.  Beim Beben von Samstag handelt es sich um das Stärkste, das sich im Reservoirbereich des Geothermieprojektes seit November 2007 ereignet hat.

Das Auftreten derartiger Mikrobeben ist nicht ungewöhnlich. Modellrechnungen zeigen, dass die seismische Aktivität im stimulierten Bereich kontinuierlich abnehmen wird, es aber ungefähr 8 bis 15 Jahre dauert, bis sie auf das Niveau vor der Stimulation zurückgeht. Beben wie das vom Samstag können in diesem Zeitraum vereinzelt auftreten.

Die Abbildung zeigt die Lage des Bebens (dicker roter Kreis) relativ zu früher registrierten Beben im Tiefenschnitt mit Blickrichtung Nord-Nordwest, zentriert auf das Ende der Verrohrung des Bohrlochs. Blau: Beben während der Stimulation 2006; Schwarz: Nach Ende der Stimulation im Dez. 2006; Grün: Ereignisse in 2007, Rot: Ereignisse in 2010, 2012 und 2013. Die Grösse der Kreise skaliert mit der Erdbebenmagnitude.

Kleines Erdbeben in Basel am 29. Juni 2013

21.06.2013

30 neue Stationen des Starkbebennetzwerks online

Aufgeteilt in zwei Phasen erneuert und erweitert die Schweiz derzeit ihr Starkbebennetzwerk. Dessen Stationen eignen sich vor allem dazu, stärkere Beben aufzuzeichnen. Sie stehen vor allem in den dicht bevölkerten Regionen der Schweiz und in Gebieten mit erhöhter Erdbebengefährdung.

Am 24. Juni 2013 ging die letzte von 30 Starkbebennetzwerkstationen der ersten Phase online und sendet seither laufend Daten an den Schweizerischen Erdbebendienst in Zürich. Sie dienen dazu, die aktuelle Seismizität und die standortspezifischen Bodenbewegung bei Erdbeben zu erfassen. An allen Standorten werden mit Hilfe von geophysikalischen Messungen zudem Aussagen über den geologischen Untergrund gemacht und ermittelt, wie sich dieser im Erdbebenfall verhält. Diese sogenannte Standort-Charakterisierung der 30 neuen Stationen wird bis Ende Jahr abgeschlossen sein.

Anfangs Juni dieses Jahres begannen bereits die Arbeiten für die zweite, durch das Bundesamt für Umwelt finanzierte Phase. In deren Rahmen kommen bis 2018 weitere 70 Stationen hinzu.

Weitere Informationen zur Erneuerung des Starkbebennetzwerks

30 neue Stationen des Starkbebennetzwerks online

21.06.2013

Erdbeben südlich von Parma

Am Freitag 21. Juni 2013 hat sich ca. 70 km südlich von Parma (IT) um 12:33 Uhr ein Erdbeben ereignet. Mit einer Magnitude von 5.2 war es genug stark, um bis in weite Teile der südlichen Schweiz verspürt zu werden (siehe Karte des abgeschätzten Schüttergebiets links). Vor allem in den oberen Stockwerken von Gebäuden wurde das Beben verstärkt wahrgenommen. Bei einem Erdbeben dieser Magnitude sind nahe des Epizentrums leichte bis mittlere Schäden zu erwarten.

In der Region Emilia Romagna unweit von Parma ereigneten sich im Frühling vor einem Jahr mehrere Erdbeben, die teils schwere Schäden verursacht haben. Die Erschütterungen waren damals ebenfalls bis in weite Teile der Schweiz spürbar.

Erdbeben südlich von Parma

28.05.2013

Neuer Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes

Prof. Stefan Wiemer wird neuer Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED). Die Schulleitung ernannte den 46-Jährigen, der seit Januar 2012 den SED bereits interimistisch geleitet hatte. Er tritt die Nachfolge von Prof. Domenico Giardini an.

Stefan Wiemer wird die vielfältigen Aktivitäten und Mandate des SED als Fachstelle des Bundes für Erdbeben weiterführen. Kernaufgaben sind die seismische Überwachung und die Gefährdungsabschätzung in der Schweiz. Besonders wichtig für Stefan Wiemer ist es, das Wissen über seismologische Vorgänge nach aussen zu tragen. Dazu gehört es, Behörden, Medien und Bevölkerung umfassend und angemessen zu informieren und Studierende auszubilden. Daneben möchte Stefan Wiemer Freiräume schaffen, um neuen Entwicklungen nachzugehen. «Die vermehrte Nutzung von Geoenergien bringt auch für den SED Herausforderungen mit sich. Ich freue mich sehr darauf, diese anzugehen», sagt Stefan Wiemer.

Stefan Wiemer diplomierte 1992 an der Ruhr Universität Bochum (D) in Geophysik. Im Jahr 1999 wechselte er nach seiner Promotion an der Universität Fairbanks Alaska (US) und einem Postdoc in Tsukuba (JP) als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum SED. Dort baute er zwei Arbeitsgruppen auf, die er auch leitete. Ab Januar 2012 übernahm er die interimistische Gesamtleitung des SED. Soeben hat ihn die Schulleitung zum ordentlichen Professor für Seismologie ernannt. «Wir freuen uns ausserordentlich, dass wir in Stefan Wiemer einen neuen Direktor gefunden haben, der den SED bestens kennt und auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Damit ist die Kontinuität in der für die ganze Schweiz so bedeutenden Fachstelle gewährleistet», sagt ETH-Präsident Ralph Eichler.

Erdbebengefährdung als Spezialgebiet

Stefan Wiemer erforscht die Auswirkungen von Erdbeben und untersucht, welche Prozesse in der Erdkruste Erdbeben auslösen. Ausserdem beschäftigt er sich mit der zeitabhängigen Erdbebengefährdung, wobei er der Frage nach geht, ob aufgrund von mikro-seismischen Daten genauere Prognosen möglich sind. Zusammen mit seinem Team entwickelte er in den vergangen zehn Jahren neue Methoden und Softwarelösungen, um die Qualität von Datenkatalogen zu analysieren, die alle in einem Land aufgezeichneten Erdbeben erfassen. Seit das Geothermieprojekt in Basel 2006 deutlich verspürte Erdbeben auslöste, beschäftigt sich Stefan Wiemer auch mit Erschütterungen, die von Menschen verursacht werden.

Stefan Wiemer nimmt als weltweit anerkannter Experte für seismische Gefährdung in zahlreichen Gremien Einsitz und verfasst Gutachten, wie beispielsweise im Rahmen der „PEGASOS“-Studien zur Erdbebengefährdungsanalyse von Schweizer Kernkraftwerken. Er war auch verantwortlich für die Berechnung der Schweizerischen Erdbebengefährdungskarte 2004. An der ETH Zürich betreut er zahlreiche Master- und Doktorarbeiten und hält Vorlesungen in Seismologie und Erdwissenschaften.

Neuer Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes

23.04.2013

Erdbeben: zweitgrösstes Risiko für die Schweiz

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) untersuchte, welche Auswirkungen verschiedene Katastrophen und Notlagen in der Schweiz nach sich zögen. Gemäss dem "Risikobericht 2012" gelten Erdbeben als zweitgrösstes Risiko für die Schweiz gefolgt von grossräumigen Stromausfällen. An erster Stelle stehen Pandemien. Erdbeben weisen zwar das höchste Schadenpotential aller betrachteten Gefährdungen auf, treten aber seltener auf als andere Notlagen und Katastrophen.

Erdbeben: zweitgrösstes Risiko für die Schweiz

08.03.2013

Sprengung des Sprecherhofs von Seismografen aufgezeichnet

Die seismischen Messstationen des nationalen Überwachungsnetzes zeichneten das seltene Ereignis einer kontrollierten Sprengung eines Gebäudes in der Schweiz auf. Die Grafik links zeigt die seismischen Wellen, die von der Sprengung und dem Zusammenfallen des Sprecherhofs in Aarau ausgelöst worden sind. Erfasst hat sie die Station EMMET in 8 km Entfernung von Aarau kurz nach 02:10 Uhr Lokalzeit (01:10 UTC) in der Nacht auf den Freitag (8. März 2013).

13.02.2013

Atomtest in Nordkorea auch in der Schweiz registriert

Die seismischen Wellen, welche durch den nordkoreanischen Atomtest am 12. Februar 2013 (02:57 UTC, 03:57 Lokalzeit CH) ausgelöst worden sind, erreichten die Erdbebenmessstationen in der Schweiz ungefähr 12 Minuten später. Anhand der Wellenform der seismischen Signale lässt sich erkennen, dass es sich bei diesem Ereignis um eine Explosion und nicht um ein Erdbeben handelt. Bei Explosionen ist die P-Welle (die als erste eintrifft) im Vergleich zur später ankommenden S-Welle viel stärker ausgeprägt als bei einem Erdbeben.

Die Stärke der Explosion entsprach einer Erdbebenmagnitude von etwa 5, damit war dieser Test bedeutend grösser als die beiden vorherigen in den Jahren 2006 (Magnitude 4.1) und 2009 (Magnitude 4.5). Die von der Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization (CTBTO) in Wien bestimmte und von anderen weltweiten seismologischen Diensten bestätigte Lokalisierung in der nordkoreanischen Provinz Nord-Hamgyong deutet darauf hin, dass der Test vom 12. Februar 2013 am selben Ort wie die beiden vorherigen stattgefunden hat.

Die Schweiz beteiligt sich mit der SED-Station DAVOX bei Davos (GR) am weltumspannenden Beobachtungsnetz der CTBTO mit derzeit 146 seismischen Stationen zur Überwachung des Atomteststoppvertrages.

Weitere Informationen der CTBTO

Ereigniszusammenfassung des USGS

Allgemeine Informationen zur Verifikation von Atomtests des SED

Atomtest in Nordkorea auch in der Schweiz registriert

31.01.2013

Erdbebenvorsorge: Bund setzt sein Massnahmenprogramm fort

Der Schutz vor Erdbeben soll in der Schweiz weiter verbessert werden. Der Bundesrat hat für den Zeitraum 2013 bis 2016 die Schwerpunkte seines Massnahmenprogrammes zur Erdbebenvorsorge festgelegt. Dazu gehört die Erweiterung des Starkbebennetzes. Der SED installiert in der nun bewilligten zweiten Phase bis 2018 70 zusätzliche Stationen.

Sektorieller Bericht des SED

Weitere Informationen zum Massnahmenprogramm des Bundes (BAFU) und zur zweiten Phase der Erweiterung des Starkbebennetzes (SED)

Erdbebenvorsorge: Bund setzt sein Massnahmenprogramm fort

24.01.2013

Erdbeben in der Schweiz im 2012: ein Rückblick

Der Schweizerische Erdbebendienst registrierte im Jahr 2012 in der Schweiz und im nahen Ausland rund 500 Erdbeben. Die Magnituden dieser Ereignisse lagen zwischen 0 und 4.2 auf der Richterskala. Obwohl das stärkste Beben um eine ganze Magnitudeneinheit grösser war als das stärkste des Jahres 2011, wies die Schweiz im Jahr 2012 eine vergleichsweise geringe Erdbebenaktivität auf. Es traten lediglich 13 Erdbeben mit einer Magnitude von mindestens 2.5 auf im Vergleich zu durchschnittlich rund 23 Ereignissen über die vorhergehenden 37 Jahre.

Fünf Erdbeben wurden von der Bevölkerung deutlich gespürt: Dazu gehören die zwei Beben in der Gegend von Filisur am 1. und 2. Januar (Magnitude 3.3 und 3.5), die zwei Beben von Zug anfangs Februar (Magnitude 4.2 und 3.5) sowie das Beben von Vallorcine zwischen Martigny und Chamonix Ende Oktober (Magnitude 3.6). Die Beben von Filisur waren Teil einer Bebensequenz von zehn Ereignissen am gleichen Ort. Jenes von Vallorcine ist Teil einer anhaltenden Erdbebentätigkeit, die im September 2005 mit einem Ereignis der Magnitude 4.9 ihren bisherigen Höhepunkt hatte. Allgemein gesehen konzentrierten sich die Erdbeben im Jahr 2012, wie in den vergangenen Jahren, auf das Wallis und den Kanton Graubünden. Eine erhöhte Aktivität war zudem in der Zentralschweiz zu verzeichnen.

Erdbeben in der Schweiz im 2012: ein Rückblick