Erdbebenüberwachung

Die seismische Grundüberwachung ist für die sichere und nachhaltige Entwicklung der meisten geotechnischen Projekte entscheidend. Vor Beginn eines solchen Projekts kann die seismische Überwachung zu einem besseren Verständnis der natürlichen seismischen Aktivität vor Ort beitragen. Ihre Hauptrolle spielt sie während der Bau- und Betriebsphase eines Projekts, wenn es darum geht, Erdbeben in der Nähe des Projektstandorts schnell und genau zu erkennen. Auf diese Weise hilft den Beteiligten, die Entwicklung des Reservoirs zu analysieren (Rolle des Betreibers mit seinem eigenen Netzwerk) und zwischen projektbezogenen seismischen Ereignissen und solchen natürlichen Ursprungs zu unterscheiden (Rolle des SED).

Unabhängig von der Betreiberfirma Geo-Energie Jura SA (GEJ) unterhält der SED für den Kanton Jura ein Netzwerk zur seismischen Grundüberwachung. Dieses Messnetz ist in das nationale seismische Messnetzwerk des SED und dessen Analyse- und Echtzeit-Alarmsystem eingebettet. Hauptziel ist es, dem Kanton, der Öffentlichkeit und den Medien zeitnahe, unabhängige und zuverlässige Informationen zu liefern. Das Netzwerk wird ein Ampelsystem steuern, das Teil des Überwachungs- und Risikovorsorgeplans ist. Das Netzwerk wird in der Lage sein, alle Erdbeben ab einer Magnitude von 0.5 zu erfassen und mit einer Genauigkeit von 500 Metern zu orten.

Der SED begann im November 2022 mit der Installation zusätzlicher seismischer Messstationen in der Region von Haute-Sorne, um das nationale Netzwerk zu verdichten, das bereits einige Stationen in der Region enthielt. Das Grundüberwachungsnetz wurde im Juli 2023 in Betrieb genommen und Anfang 2024, mit fünf Breitbandstationen vollständig fertiggestellt. Ergänzt wird das Netzwerk durch Stationen zur Messung von Starkbeben und anderen seismischen Ereignissen in der weiteren Umgebung des Projektstandorts, die dem SED in Echtzeit zur Verfügung stehen. Dazu gehören vier Stationen, die für das Mont Terri Felslabor betrieben werden sowie Stationen der nationalen Netzwerke Frankreichs und Deutschlands. Darüber hinaus hat der SED in Echtzeit Zugang zu sechs Breitbandstationen, die von GEJ betrieben werden, und bezieht diese in sein Überwachungssystem ein.

GES wird darüber hinaus spezielle Überwachungsgeräte in den Tiefenbohrungen einsetzen, um die Entwicklung des geothermischen Reservoirs während der hydraulischen Stimulationen zu erfassen. Auch wenn diese Daten für die Betriebssicherheit weniger relevant sind, wird der SED sie nach Möglichkeit in sein Überwachungssystem einbeziehen. Die SED-Daten sind offen zugänglich und werden auch in Echtzeit mit GEJ ausgetauscht. Dieser bilaterale Datenaustausch verbessert die seismische Überwachung auf beiden Seiten und stellt sicher, dass allen Beteiligten relevante Daten zur Unterstützung von Betriebsentscheidungen zur Verfügung stehen.

Seismische Stationen in der Umgebung von Haute-Sorne