28.03.2025
Am 28. März um 12:50 Uhr Ortszeit (07:20 Uhr Schweizer Zeit) erschütterte ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7.7 Myanmar. Es ereignete sich in einer Tiefe von etwa 10 bis 20 Kilometern. Das Epizentrum liegt ungefähr 20 Kilometer westlich der Stadt Mandalay.
Kurz nach diesem Erdbeben ereigneten sich in einem Radius von 70 Kilometern um das Epizentrum eine Reihe von Nachbeben mit Magnituden zwischen 6.4 und 4.5. Es ist wahrscheinlich, dass weitere, mitunter auch grössere Nachbeben folgen werden. Es besteht zudem eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass sich ein noch grösseres Beben mit einer Magnitude von mehr als 7.7 ereignet.
In der Region wurden erhebliche Schäden gemeldet, darunter der Einsturz einer Brücke und von Gebäuden in Mandalay. Die Epizentralintensität wird auf VIII geschätzt, das entspricht starken Erschütterungen, die mässige bis schwere Schäden verursachen. Aus dem ungefähr 1'000 Kilometer entfernten Bangkok wird ebenfalls von Schäden berichtet, ebenso aus der südchinesischen Provinz Yunnan. Es muss mit einer grossen Anzahl an Todesopfern gerechnet werden. Ein klareres Bild wird sich voraussichtlich im Laufe der Zeit ergeben.
Das Erdbeben ereignete sich an der Sagaing-Verwerfung, die Myanmar ungefähr von Norden nach Süden durchquert. Sie ist Teil einer tektonisch sehr aktiven Struktur, die die Grenze zwischen der indischen und der eurasischen Platte markiert. Erdbeben dieser Stärke betreffen eine Fläche mit einer Länge von ungefähr 165 km, die bis zu 20 km in die Tiefe reicht. In dieser Region ereigneten sich seit 1900 sechs weitere Erdbeben mit Magnituden von 7 und mehr im Umkreis von etwa 250 km um das Erdbeben vom 28. März. Das jüngste dieser Beben wies eine Magnitude von 7.0 auf und ereignete sich im Januar 1990.
Die durch das Erdbeben vom 28. März verursachten Bodenerschütterungen waren erheblich, mit einer horizontalen Spitzenbodenbeschleunigung von schätzungsweise 20 %g (1/5 der Erdbeschleunigung) in der Nähe des Bruches; selbst in einer Entfernung von bis zu 100 km von der Quelle muss die Bodenbeschleunigungsspitze gross gewesen sein (5 % g oder 1/20tel der Erdbeschleunigung).
Personen, die Reisen nach Myanmar oder in benachbarte Länder geplant haben, müssen im Epizentralgebiet sowie den angrenzenden Regionen mit direkten Auswirkungen des Bebens (z. B. beschädigte Gebäude oder Verkehrswege) rechnen. Zudem sind weitere, teils starke Nachbeben möglich, die auch in weiter entfernten Gebieten spürbar sind oder sogar Schäden anrichten können. Kontaktieren Sie Ihren Reiseveranstalter und beachten Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.
Auch die seismischen Stationen in der Schweiz haben das Erdbeben aufgezeichnet.