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Erdbeben lassen sich weder vorhersagen noch verhindern. Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) zeichnet die Erschütterungen des Bodens jedoch kontinuierlich auf. Innert ungefähr 90 Sekunden nach einem Erdbeben erscheinen auf der Webseite des SED Angaben zum Zeitpunkt, zum Ort, zur Stärke und zu den möglichen Auswirkungen.
Möglicherweise spürbare Erdbeben meldet der SED automatisch an Behörden und Medien. Gleichzeitig werden diese Informationen dem 24-Stunden Pikettdienst des SED via Pager, E-Mail und SMS übermittelt. Dieser steht Behörden und Medien für weiterführende Auskünfte zu aktuellen Erdbeben zur Verfügung und erarbeitet Hintergrundinformationen, die auf der Webseite veröffentlicht werden.
Bei grossen Schadensbeben weltweit informiert der SED als Teil der Rettungskette Schweiz zusätzlich das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH). Dieses führt in der Folge weitere Abklärungen durch und entscheidet über einen allfälligen Einsatz eines Rettungsteams mit Suchhunden im Katastrophengebiet.
Derzeit testet der SED ein System für Erdbebenfrühwarnungen. Messstationen, die in der Nähe eines Bebens liegen, registrieren dessen seismische Wellen umgehend und lösen eine Warnung für weiter entfernte Gebiete aus. Möglich ist dies, weil die Messdaten mit Lichtgeschwindigkeit übertragen werden und sich damit schneller fortbewegen als seismische Wellen (ca. 3.5 km/s). Da Erdbebenfrühwarnungen erst ab einer gewissen Entfernung vom Epizentrum möglich und nur für stärkere Beben sinnvoll sind, ist ihr praktischer Nutzen für die Schweiz noch abzuklären.
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