Der Erduntergrund ist in ständiger Bewegung, weshalb kleinere und grössere Beben die Erde täglich erschüttern. Doch nicht alle dieser Erschütterungen sind natürlichen Ursprungs, manche werden von Menschen ausgelöst. Die Wissenschaft spricht in diesem Fall von „induzierten Erdbeben“ bzw. „induzierter Seismizität“. Diese wird oftmals durch grössere technische Eingriffe im Untergrund verursacht. Mit wenigen Ausnahmen sind diese Erdbeben sehr klein und an der Oberfläche kaum spürbar.
In der Schweiz sind menschgemachte Beben hauptsächlich im Zusammenhang mit Geothermieprojekten bekannt. In Basel löste unter hohem Druck in den Untergrund eingepresstes Wasser im Jahr 2006 ein Erdbeben mit einer Magnitude von 3.4 aus. 2013 ereignete sich bei St. Gallen ein Magnitude 3.5 Beben.
Aber auch bei anderen Untergrundnutzungen werden Erdbeben ausgelöst. So zum Beispiel beim Einpressen von CO2 oder Abwässern, bei der konventionellen und unkonventionellen Förderung von Erdöl / Erdgas mittels Fracking oder im Berg- und Tunnelbau. Aber auch menschgemachte Veränderungen an der Erdoberfläche können Erdbeben auslösen, beispielsweise wenn sich Stauseen das erste Mal mit Wasser füllen.