Das im Jahr 2009 beendete Geothermieprojekt „Deep-Heat-Mining“ in Basel wird seit Beginn seismologisch überwacht. Der SED hat im April 2017 die seismologische Überwachung der dazugehörigen Tiefbohrung Basel-1 aufgrund einer umfangreichen, wissenschaftlichen Untersuchung intensiviert. Diese besagt, dass sich die erhöhte Erdbebenaktivität, welche seit Mai 2012 beobachtet wird, mit grosser Wahrscheinlichkeit durch das Öffnen des Bohrlochs langfristig wieder senken lässt.
Im März 2017 hatte das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt in Absprache mit den Industriellen Werken Basel (IWB) beschlossen (siehe Medienmitteilung), die Tiefbohrung Basel-1 abermalig zu öffnen. Die Öffnung der Bohrung wird im Sommer 2017 von IWB durchgeführt (siehe Medienmitteilung des Kantons). Dabei wird der Bohrlochkopfdruck langsam und schrittweise abgebaut und danach die Bohrung für mehrere Monate offen gehalten, um auch den Porendruck im Tiefengestein im Umfeld der Bohrung abzusenken.
Der Schweizerische Erdbebendienst SED hat die seismologische Überwachung im Auftrag des Kantons Basel-Stadt und mit Unterstützung von IWB verstärkt. Neben der routinemässigen Überwachung der Seismizität führt der SED täglich eine hoch detaillierte Suche nach Erdbeben im bohrlochnahen Bereich durch und leitet die Ergebnisse automatisch dem Kanton und IWB weiter. Diese Erdbebenmeldungen sind die Grundlage des von IWB definierten Ampelsystems, das eine wichtige Massnahme zur Reduktion des Erdbebenrisikos darstellt. Alle detektierten Erdbeben werden umgehend auf der Seite „Erdbebenliste“ veröffentlicht.
Ausführlichere Hintergründe zur seismischen Aktivität und zum Projektverlauf finden Sie hier.