Station SBUB

Bild für Station SBUB

Aus technischer und logistischer Sicht lassen sich zwei Kategorien von seismischen Messstationen unterscheiden: permanente (für langfristige Messungen) und temporäre (für kurz- oder mittelfristige Messkampagnen). Permanente Stationen sind logistisch oft komplizierter, und es werden Anstrengungen unternommen, um sehr robuste und rauscharme Station zu errichten, wobei Instrumente höchster Qualität verwendet werden. Temporäre Stationen sind in der Regel mit weniger technischem Aufwand verbunden und können leichter installiert, entfernt und wiederverwendet werden. Daher unterscheidet sich die Bauweise der einzelnen Stationen erheblich.

Das Hauptziel der permanenten Stationen besteht darin, die Seismizität, also die Erdbebenaktivität zu beobachten. Je länger wir messen, desto mehr Erdbeben zeichnen wir auf, und damit können wir unser Verständnis für das Verhalten der Erde unter uns verbessern.

Bei Erdbebenmessstationen gelangen zwei Arten von Sensoren zum Einsatz:

  • Breitbandseismometer sind in der Lage, sowohl kleinste Erschütterungen von nahen, sehr kleinen Erdbeben mit Magnituden von weniger als 1 festzustellen, als auch regionale und teleseismische (Fern-) Erdbeben aufzuzeichnen. Ab Magnitude 5 lassen sich sogar Beben vom anderen Ende des Globus registrieren.
  • Starkbebenseismometer („Akzelerometer“) sind darauf ausgelegt, starke Bodenbewegungen ausgelöst durch nahe, grosse Erdbeben aufzuzeichnen.

Der Schweizerische Erdbebendienst betreibt etwa 70 Breitbandstationen, die vor allem an abgelegenen, ruhigen Standorten mit geringem Hintergrundrauschen gelegen sind. Die beinahe 130 Starkbebenseismometer befinden sich dagegen vorwiegend im städtischen Umfeld, um die durch starke Erdbeben ausgelösten Erschütterungen in Regionen mit erhöhtem Risiko zu messen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Die Orte für die Stationen werden nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten ausgewählt. Es ist nicht nur wichtig, eine Station in der Nähe der erwarteten Erdbeben zu platzieren, sondern auch, das Netz der Stationen so aufzubauen, dass die seismisch aktiven Regionen aus allen Richtungen überwacht werden. Erdbeben lassen sich nur dann genau lokalisieren, wenn sie von mehreren Stationen in verschiedenen Entfernungen und Richtungen aufgezeichnet werden.

Beobachten Sie im Kurzfilm, wie der Schweizerische Erdbebendienst im Frühjahr 2014 im Felslabor Mont Terri eine seismische Station installiert hat:

Verfolgen Sie in der Bildgalerie den Bau einer permanenten seismischen Station auf der Lauchernalp im Lötschental:

Temporäre Stationen werden für einen Zeitraum installiert, der in der Regel von Wochen bis zu einigen Jahren reicht. Die wissenschaftlichen Gründe für dein Einsatz einer solchen Station sind vielfältig und umfassen die Untersuchung spezifischer Erdstrukturen, die Überwachung von Nachbeben starker Erdbeben und die detaillierte Analyse einer bestimmten Erdbebenserie oder anderer seismisch messbarer Ereignisse (natürliche oder vom Menschen verursachte).

Verfolgen Sie in der Bildgalerie die Entstehung einer temporären seismischen Station in Bhutan:

In dieser Videoaufnahme sehen Sie, wie ein Betonfundamet im Keller eines Hauses erstellt wird:

Dieser kurze Film zeigt die Installation von zwei Solarpanelen, die anschliessend mit den Instrumenten innerhalb des Gebäudes verbunden werden:

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