05.01.2012
Seit dem Neujahrstag registriert der Schweizerische Erdbebendienst eine Serie von kleinen Erdbeben nordöstlich von Filisur, GR. Die bisher stärksten Beben hatten Magnituden von 3.2 (1. Januar, 16:33 Schweizer Zeit) und 3.5 (2. Januar, 02:42). Beide Ereignisse wurden teilweise deutlich verspürt. Insgesamt registrierte der SED bis zum 3. Januar abends 7 Beben, die alle nahe beieinander liegen. Die Herdtiefen sind mit grösseren Unsicherheiten behaftet. Die Ähnlichkeit der aufgezeichneten Signale deutet aber darauf hin, dass alle Herde in ungefähr der gleichen Tiefe zwischen ca. 5 und 10 km unter der Erdoberfläche liegen, wie auch frühere Beben in dieser Region.
Derartige Erdbeben-Serien sind in dieser Region nicht ungewöhnlich. Ob diese Sequenz ähnlich wie die Bebensequenzen von Sertig (2003) oder Paspels (2007 - 2009) über mehrere Monate andauern wird, oder in den nächsten Tagen zur Ruhe kommt, ist nicht abzusehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in näherer Zukunft zu einem stärkeren Erdbeben kommt, erhöht sich durch diese Serie jedoch nicht signifikant. Das letzte stärkere Beben (Magnitude 5), das auch kleinere Schäden an Gebäuden verursachte, ereignete sich im November 1991 in der Nähe von Vaz.
Auch wenn stärkere Erdbeben (Magnitude 5 bis 6) in der Schweiz selten vorkommen, können sie im Prinzip jederzeit überall auftreten.
Beitrag in der "Tagesschau" im SF.