06.01.2012

Erdbeben in der Schweiz im 2011: ein Rückblick

Im Jahr 2011 hat der Schweizerische Erdbebendienst in der Schweiz und unmittelbarer Umgebung (Karte) mehr als 500 Erdbeben registriert. Die Magnituden dieser Ereignisse lagen zwischen 0.1 und 3.3 (sogenannte Lokalmagnitude nach Richter). Obwohl die totale Anzahl registrierter Beben grösser war als in den vergangenen drei Jahren, gilt die Erdbebenaktivität des Jahres 2011 in der Schweiz und im nahen Ausland als vergleichsweise gering. Während in den vorangehenden 36 Jahren durchschnittlich 24 Beben auftraten, die eine Magnitude von mindestens 2.5 erreichten, waren es im vergangenen Jahr lediglich 10. Zudem wies nur 1981 das stärkste Erdbeben des Jahres eine geringere Magnitude auf als 2011.

Somit nahm die Bevölkerung 2011 nur drei Erdbeben deutlich wahr, nämlich die zwei in der Gegend von Sierre Anfang Januar 2011 (Magnitude 3.3 und 3.2) und das Beben bei Delémont (Magnitude 3.1) zwischen Weihnachten und Neujahr. Die Beben von Sierre waren Teil einer Bebensequenz von 31 Ereignissen, die sich über das ganze Jahr hinzog, wobei 16 Ereignisse allein in den ersten fünf Stunden der Sequenz aufgetreten sind. Ein weiteres Magnitude 3.3 Ereignis, das sich am 27. Januar bei Bregenz ereignete, lag mit einer Herdtiefe von 31 km so tief, dass es kaum verspürt wurde. Die Erde bebte im Jahr 2011 wie in den vergangenen Jahren am häufigsten im Wallis und in Graubünden, wobei auch im Tessin eine verstärkte Aktivität zu verzeichnen war.

Die Erdbebenaktivität des vergangenen Jahres lässt keine Schlüsse für 2012 zu, wo allein in den ersten zwei Tagen schon zwei Beben in Graubünden deutlich spürbar waren. Gerne informieren wir Sie auch dieses Jahr auf unserer Website in Echtzeit über aktuelle Erdbeben und wünschen Ihnen ein erschütterungsfreies 2012!