21.05.2012
Am Sonntag 20. Mai 2012 ereignete sich um 04:04 Uhr Lokalzeit ein Erdbeben der Magnitude 6 (INGV: M 5.9, USGS: M6.0, EMSC: M6.1) in der Region Emilia Romagna zwischen den Städten Modena, Ferrara und Bologna. Diesem Beben ging um 01:45 ein Vorbeben mit Magnitude 4.1 am gleichen Ort voraus.
Weiterlesen...Auf das Hauptbeben folgten zahlreiche Nachbeben, wobei das bisher stärkste eine Magnitude von 5.1 aufwies und sich am Sonntagnachmittag um 15:28 Uhr ereignete. Das Hauptbeben sowie einige Nachbeben führten zu teils schweren Schäden nahe des Epizentrums. Die dadurch ausgelösten Erschütterungen konnten bis in weite Teile der Schweiz verspürt werden. Es besteht die Möglichkeit, dass es in den nächsten Tagen und Wochen zu weiteren, teils starken Nachbeben kommt.
Die räumliche Verteilung der bis zum Mittag des 21. Mai registrierten knapp 200 Nachbeben in einer West-Ost ausgerichteten Zone von ca. 40 km Länge, die im Osten bis Ferrara reicht, ist wahrscheinlich Ausdruck der durch das Hauptbeben aktivierten Bruchfläche.
Das letzte grössere Erdbeben in der Region ereignete sich im Jahr 1987 ca. 20 km südlich des Hauptbebens vom 20. Mai und erreichte eine Magnitude von 5.4. Die Erdbeben in dieser Region der Po-Ebene sind auf die Kompression zwischen Alpen und Appenin zurückzuführen. Diese Kompression wiederum ist Ausdruck der Kollision zwischen der Afrikanischen und der Europäischen Kontinentalplatten.
Weitere Informationen finden Sie beim INGV (IT) sowie beim USGS (EN).