Meteoriten schlagen auf dem Mars häufig auf und bilden eine markante Kraterlandschaft. Dies deshalb, weil der rote Planet anders als die Erde nur eine dünne Atmosphäre besitzt und näher am Asteroidengürtel unseres Sonnensystems liegt. Nun gelang es Forschenden unter Beteiligung des Marsbebendienstes und der ETH Zürich im Rahmen der NASA InSight Mission, die Einschläge von vier Meteoriten mit dem Seismometer der Raumsonde zu erfassen. Es handelt sich dabei um die ersten Messungen von Bodenerschütterungen durch solche Einschläge auf den Mars.
Weiterlesen...Ausschlaggebend für die Entdeckung war ein Meteorit, der die Marsatmosphäre am 5. September 2021 durchdrang. Dabei spaltete er sich in mindestens drei Teile, die beim Einschlag auf die Marsoberfläche Krater hinterliessen. Die Krater liegen im Gebiet des Elysium Planitia, wie ein Erkundungsflug des NASA Mars Reconnaissance Orbiter bestätigte, etwa 100 km von der InSight-Station entfernt. Die drei Einschläge und die davon ausgehenden Druckwellen erzeugten Erschütterungen, die klar in den seismischen Daten zu erkennen sind. Die Forschenden analysierten deshalb erneut frühere seismische Aufzeichnungen und entdeckten dabei drei weitere Meteoriteneinschläge. Sie vermuten, dass sich in der Vergangenheit weitere Einschläge ereignet haben, die allerdings im Hintergrundrauschen der seismischen Signale verborgen bleiben. Auslöser für dieses Rauschen sind starke Winde und saisonale Änderungen der Atmosphäre.
Meteoriteneinschläge auf die Marsoberfläche verraten viel über die Geschichte des roten Planten. Indem man nachvollziehen kann, wie oft Krater von verschiedener Grösse entstehen, lässt sich rückblickend ermitteln, wie und über welchen Zeitraum sich die heutige Marsoberfläche geformt hat. Zusammen mit Satellitenaufnahmen lässt sich zudem die Flugbahn eines Meteoriten und die Grösse der ausgelösten Schockwelle rekonstruieren. Die gewonnen Erkenntnisse sind in einem kürzlich erschienen Artikel in «Nature Geoscience» beschrieben.