26.06.2017

Erdrutsch und Überschwemmung in Grönland

Am Abend des 17. Juni 2017 ereignete sich ein grosser Erdrutsch in ungefähr 20 km Entfernung des kleinen Fischerdorfes Nuugaatsiaq im Nordwesten Grönlands. Kurz darauf wurde ein grosser Teil des Dorfes überschwemmt und weitgehend zerstört – elf Häuser wurden ins Meer geschwemmt und vier Personen werden vermisst. Insgesamt wurden in der Region 200 Personen aus drei Dörfern evakuiert. Der Erdrutsch generierte seismische Energie, die um den ganzen Globus sichtbar war und alle Stationen des seismischen Netzwerk GLISN zum Erleuchten brachte. Dieses wurde im Rahmen einer  internationalen Kooperation über das letzte Jahrzehnt aufgebaut und bedeutend von der US National Science Foundation, dem Geological Survey of Denmark and Greenland, dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und acht weiteren internationalen Partnern finanziert.

Seismische Daten lieferten wichtige erste Erkenntnisse über den Erdrutsch. Eine Schlüsselrolle nahm dabei die Station NUUG ein, die im Dorf Nuugaatsiaq steht und eine von drei Stationen im Nordwesten Grönlands ist. Sie werden durch den Schweizerischen Erdbebendienst betrieben und vom SNF unterstützt. Diese Stationen verzeichneten nicht nur das Signal des Erdrutsches, sondern auch die Wellen, die das Dorf aufgrund der Seiche des Fjords überfluteten. Weitere Informationen zum Signal des Erdrutsches finden Sie hier.