16.06.2017
Welche Schäden könnten Erdbeben in der Schweiz anrichten? Diese wichtige Frage lässt sich derzeit nur ansatzweise beantworten. Dank des nationalen Erdbebengefährdungsmodells des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) an der ETH Zürich ist zwar bekannt, wo und wie oft mit bestimmten Beben zu rechnen ist und wie starke Erschütterungen sie an einem Standort verursachen. Weitgehend unklar bleibt aber, welche Schäden Erdbeben an Gebäuden und Infrastrukturen anrichten könnten. Der Bundesrat beauftragte nun den SED in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS), diese Lücke zu füllen und bis im Jahr 2022 ein Erdbebenrisikomodell zu erstellen.
Weiterlesen...Basierend auf der Erdbebengefährdung berücksichtigt das Risikomodell den Einfluss des lokalen Untergrundes sowie die Verletzbarkeit und den Wert von Gebäuden und Infrastrukturen. Es ermöglicht künftig, kantonalen und nationalen Behörden verbesserte Risikoübersichten zu erstellen und darauf basierend ihre Planung zu optimieren. Neben der Prävention dient das Modell im Ereignisfall dazu, rasch abzuschätzen, wo welche Schäden zu erwarten sind. Die Erarbeitung des Modells wird mit Beiträgen des BAFU, des BABS und der ETH finanziert.
Das Massnahmenprogramm Erdbebenrisikomanagement für die Jahre 2017 bis 2020 sieht darüber hinaus folgende Aktivitäten im Bereich Erdbeben vor, die im Detail in der Medienmitteilung des Bundes beschrieben sind:
Neben der Erstellung des Erdbebenrisikomodells ist der SED verantwortlich für die Erneuerung der nationalen Erdbebenmessnetze.