Im Vergleich zu anderen Naturgefahren treten Erdbeben in der Schweiz zwar seltener auf, können aber ernste Schäden verursachen. So zählen gemäss dem «Risikobericht 2020» des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS) Erdbeben neben Pandemien und Strommangellagen zu den grössten Risiken in der Schweiz.

Das Erdbebenrisiko beschreibt die möglichen Auswirkungen von Erdbeben auf Gebäude sowie die damit verbundenen finanziellen und menschlichen Verluste. Es setzt sich aus vier Faktoren zusammen:

  • Erdbebengefährdung
  • Lokaler Untergrund
  • Verletzbarkeit von Gebäuden
  • Betroffene Personen und Werte

Über einen Zeitraum von 100 Jahren können Erdbeben in der Schweiz allein an Gebäuden und ihren Inhalten einen wirtschaftlichen Schaden von 11 bis 44 Milliarden CHF verursachen. Insgesamt würden bis zu 1’600 Personen ihr Leben verlieren und schätzungsweise 40’000 bis 175’000 kurz- bis langfristig obdachlos werden. Hinzu kommen Schäden an Infrastrukturen und Verluste durch weitere Folgen von Erdbeben wie Hangrutschungen, Feuer oder Betriebsunterbrüche. Diese wurden bisher aber nicht näher ermittelt. Das Risiko verteilt sich nicht gleichmässig über die Zeit, sondern ist durch seltene, katastrophale Erdbeben dominiert, die meistens ohne Vorwarnung auftreten.

Das grösste Erdbebenrisiko besteht in städtischen Gebieten. Dabei weisen die Städte Basel, Genf, Zürich, Luzern und Bern in dieser Reihenfolge das grösste Risiko auf. Zwar unterscheidet sich die Erdbebengefährdung in diesen Regionen, aber wegen ihrer Grösse befinden sich in allen fünf Städten zahlreiche Personen und Werte, die bei einem Erdbeben betroffen wären. Zudem verfügen diese Städte über viele, teils besonders verletzliche Gebäude, die oft auf einem weichen Untergrund stehen, der Erdbebenwellen verstärkt.

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