2019-08-23

[Available in DE/FR] Erdbeben im Val d’Anniviers

Am Freitag, dem 23. August 2019 hat sich um 10:38 Uhr (Lokalzeit) westlich von Vissoie im Val d’Anniviers, südlich von Siders, in einer Tiefe von ungefähr 5 km ein Erdbeben der Magnitude 3.0 ereignet.

Die Erschütterungen waren im Zentralwallis, vor allem im Rhonetal, gut zu spüren. In den ersten Minuten nach dem Erdbeben gingen beim Schweizerischen Erdbebendienst an der ETH Zürich bereits über 50 Verspürtmeldungen ein. Die Bodenbeschaffenheit im Rhonetal (weiche Sedimente) und die damit verbundene Verstärkung der Erdbebenwellen sind dabei für die verbreitete Wahrnehmung mitverantwortlich. Vom Val d’Anniviers selber kamen nur wenige Meldungen. Bei einem Erdbeben dieser Stärke sind keine Schäden zu erwarten.

In der Region um Vissoie hat der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich im letzten Monat zwei schwache, nicht spürbare Beben registriert. Das letzte verspürte Beben in der Region von Vissoie ereignete sich vor mehr als 15 Jahren, am 20. März 2002. Es hatte eine Magnitude von 2.9. Wie auch nördlich des Rhonetals erstreckt sich hier, in etwa 10 km Abstand zur Talachse, ein Gebiet mit erhöhter seismischer Aktivität parallel zum Rhonetal. Im Unterschied zur Nordseite ist dieses aber räumlich weniger gut abgegrenzt und weniger aktiv. Im Vergleich dazu ereignen sich direkt unter dem Rhonetal weniger Beben.