2021-11-02

[Available in DE/FR] Zwei spürbare Erdbeben im Wallis und im französischen Jura

Der Schweizerische Erdbebendienst hat am Abend des 1. November 2021 zwei Erdbeben mit Magnituden von 2.8 und 3.1 registriert. Das erste Beben, mit Magnitude 2.8, ereignete sich um 21.13 Uhr (Lokalzeit) ca. 10 km nördlich von Sion (VS), in einer Tiefe von 5 km. Es wurde in Teilen des Wallis und des Kantons Freiburg deutlich verspürt, aus dem Rhonetal bei Sion gingen über 100 Verspürtmeldungen ein. Das zweite Beben, mit Magnitude 3.1, ereignete sich um 23.15 Uhr (Lokalzeit) 15 km nordöstlich von Le Locle im französischen Jura in einer Tiefe von 14 km. Dieses Beben wurde nur schwach verspürt. Die beiden Beben haben sich in seismotektonisch ganz verschiedenen Regionen ereignet und liegen etwa 120 km voneinander entfernt. Ein Zusammenhang zwischen den Ereignissen kann daher trotz der zeitlichen Nähe ausgeschlossen werden.

Schäden sind bei Beben dieser Stärke nicht zu erwarten. Falls Sie eines der Beben gespürt haben, können Sie Ihre Beobachtungen unter  www.seismo.ethz.ch/earthquakes/did-you-feel-an-earthquake melden.

Spürbare Beben sind im Jura vergleichsweise selten. Im Wallis hingegen werden im langjährigen Mittel ungefähr fünf Beben pro Jahr von der Bevölkerung gespürt. Schadensreiche Beben können grundsätzlich in beiden Regionen jederzeit vorkommen. Sie sind jedoch auch im Wallis, der Region mit der höchsten Erdbebengefährdung in der Schweiz, eher selten. Mit einem starken Beben mit einer Magnitude von 6 oder mehr ist etwa alle 50 bis 150 Jahre zu rechnen. Zuletzt ereigneten sich im Jahr 1946 bei Sierre (VS) ein Beben mit einer Magnitude von 5.8. Wo genau das nächste grössere oder kleinere Beben auftritt, lässt sich nicht vorhersagen.