SED

Das Deep-Heat-Mining-Projekt in Basel

Meldungen

Aktuelle Informationsseiten zum Deep-Heat-Mining-Projekt


Der Schweizerische Erdbebendienst gibt zweierlei Meldungen heraus:

  • Ein Bulletin, in dem über die aktuelle Seismizität sowie über spezielle Vorkommnisse informiert wird.
  • Eine Pressemitteilung für Beben ab einer Magnitude 3.0.

Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie diese in unserem SED-Forum formulieren. Hier finden Sie evtl. auch schon die Antwort zu Ihren Fragen.


Medienmitteilungen bis Ende Januar 2007 (aktuelle Medienmitteilungen finden sich auf den Seiten der Geopower Basel AG und des Baudepartements des Kantons Basel-Stadt).


Medienmitteilung des Kantons Basel-Stadt vom 23. Januar 2007.

Geothermie-Projekt bleibt sistiert

Der Regierungsrat hat den umfangreichen Bericht der zuständigen Leitung des Geothermie-Projekts sowie die Berichte der Experten zur Kenntnis genommen. Er hat beschlossen, das bereits gestoppte Projekt für unbestimmte Zeit zu sistieren. Eine Risikoanalyse soll Klarheit schaffen, ob das Projekt in Kleinhüningen zu einem späteren Zeitpunkt weitergeführt werden kann. Hierzu wird der Grosse Rat zu entscheiden haben.

Der Regierungsrat hat aufgrund der umfangreichen Berichte der Betreibergesellschaft Geopower und unabhängiger Experten beschlossen, das bereits nach dem ersten spürbaren Erdstoss im Dezember gestoppte Deep Heat Mining-Projekt auf unbestimmte Zeit zu sistieren. Er schliesst sich damit der übereinstimmenden Expertenmeinung an, dass heute noch kein definitiver Entscheid für oder gegen die Geothermie gefällt werden sollte. Der Regierungsrat hält nocheinmal deutlich fest, dass Geopower sowohl Bohrturm als auch Bohrmannschaft zurückgegeben hat.

Angesichts der Bedeutung der Geothermie als alternative Energie will der Regierungsrat für eine Neubeurteilung des Projekts eine Riskoanalyse in Auftrag geben und hat hierzu beschlossen, Offerten einholen zu lassen. Der Grosse Rat wird zur Finanzierung der Risikoanalyse einbezogen.

Die Gutachten, Expertisen und Stellungnahmen zum Geothermie-Projekt werden der Öffentlichkeit nach der Medienorientierung am Donnerstag, 25. Januar um 12 Uhr über Internet zugänglich gemacht. Es handelt sich, um die Stellungnahme der Geopower Basel AG vom 5. Januar 2007 und insbesondere um die Expertisen des Geologischen Instituts der Universität Basel, des Schweizerischen Erdbebendienstes sowie der Stellungnahmen der Fachstellen des Kantons (Kontrollstelle für Chemie- und Biosicherheit, Amt für Umwelt und Energie) zum Bericht der Betreiberin.

Weitere Auskünfte
Marc Keller, Telefon 061 267 42 51
Informationsbeauftragter

Hinweise:
Der Link wird am Donnerstag (25. Januar 2007) bekannt gegeben.


Medienmitteilung des Baudepartements des Kantons Basel-Stadt vom 16. Januar 2007.

Geothermiekraftwerk Basel: Erneuter Erdstoss mit Magnitude 3.2

Heute Dienstag, 16. Januar 2007, um 01:09 Uhr wurde erneut ein Erdstoss mit der Stärke Magnitude 3.2 registriert. Dieser war an der Erdoberfläche deutlich verspürt worden. Das Epizentrum befand sich in unmittelbarer Nähe zum Bohrloch des "Deep Heat Mining" Projektes in Basel / Kleinhüningen.

Seit dem 8. Dezember ist dies der dritte Erdstoss mit einer Stärke von über Magnitude 3. Damals wurde das Einpressen von Wasser sofort gestoppt und der Druck im Bohrloch abgebaut. Rund ein Drittel des eingepressten Wassers wurde wieder an die Oberfläche befördert. Seither wurden weiterhin Erschütterungen mit abnehmender Häufigkeit und unterschiedlichen Stärken registriert. Gemäss Aussagen der Fachleute kann das Auftreten von weiteren spürbaren Erschütterungen nicht ausgeschlossen werden, bis sich der Druck des noch vorhandenen Wassers in der Tiefe abgebaut hat. Ob ein aktives Abpumpen des noch in der Tiefe liegenden Wassers sinnvoll ist, wird zur Zeit geprüft. Unter Umständen würden dadurch nämlich die noch vorhandenen und für die Erdstösse ursächlichen Druckunterschiede im Untergrund vorübergehend noch erhöht.

Um die Erschütterungen zu überwachen, wird die Seismizität im Bohrlochbereich und der gesamten Region weiterhin detailliert aufgezeichnet. Im Rahmen der laufenden Abklärungen aller Ereignisse seit Dezember wird auch der heutige Erdstoss detailliert untersucht werden. Der Regierungsrat wird sich an seiner Sitzung vom 30. Januar &endash; gestützt auf die bisher noch nicht vorliegenden Berichte der unabhängigen Experten und Fachstellen &endash; mit dem Geothermie-Projekt befassen und über das weitere Vorgehen beschliessen. Bis dahin wird folgendes festgehalten:

  • Seit dem Entscheid der Geopower, den Bohrturm und die Mannschaft freizugeben, ist klar, dass das Projekt auf absehbare Zeit in der vorgesehenen Weise nicht weitergeführt werden kann. Zur Frage, ob und in welcher Form daran weitergearbeitet werden soll, wird sich der Regierungsrat, wie schon mehrfach kommuniziert, gestützt auf die bis dann vorliegenden Experten- und Fachberichte Ende Januar äussern.
  • Ebenso wird sich der Regierungsrat über die Art und Weise des Einbezugs der Bevölkerung äussern. Ob dies in Form eines Runden Tisches geschehen wird, in Form von öffentlich zugänglichen Veranstaltungen, ob das in politischen Gremien geschehen soll oder auf andere Art, ist heute noch offen.
  • Sämtliche in Zusammenhang mit der Geothermie für die Behörden, resp. von den Behörden verfassten Berichte und Expertisen werden vollumfänglich veröffentlicht werden. Dies ist heute nicht möglich, weil diese, abgesehen vom Bericht der Geopower Basel AG, noch nicht fertig gestellt sind und eine unvollständige und unkommentierte Publikation der heute vorliegenden Dokumente die Verunsicherung und die offenen Fragen nicht zu beseitigen vermag.
  • Alle bisher von der Geopower und den Behörden konsultierten Experten stimmen darin überein, dass Erdstösse zu erwarten waren und dass weitere Erdstösse immer noch nicht ausgeschlossen werden können. Trotz allem sind eigentliche Schadenbeben höchst unwahrscheinlich.
  • Das beim Geothermie-Projekt angewandte Klüftungsverfahren mit eingepresstem Wasser wurde weltweit schon tausendfach angewandt, ohne dass Schäden aufgetreten wären. Allerdings wurde das Verfahren in kristallinem Gestein &endash; Granit, wie es unter 2'500 Meter in Basel vorkommt &endash; bisher nur an wenigen Orten angewandt. Das Einpressen von Wasser zur Verbesserung der Erdöl- und Erdgasförderung wird jedoch sogar in städtischen Gebieten (z.B. Niederlande, Norddeutschland), wie auch in wesentlich stärker erdbebengefährdeten Gebieten (z.B. Kalifornien, Indonesien, Venezuela) routinemässig angewandt.
  • Im Gebiet, wo durch das Einpressen von Wasser lokal der Porendruck im Gestein verändert wurde, wird die Bruch-Schwelle im Gestein heruntergesetzt, was zu spontanen Spannungsumlagerungen führen kann bis der Porenwasserdruck ausgeglichen ist. Die stärkeren dieser Spannungsumlagerungen machen sich an der Erdoberfläche durch Erdstösse bemerkbar. Ob sich dies durch aktives Abpumpen positiv beeinflussen lässt, wird zur Zeit abgeklärt.
  • Über die Dauer der noch zu erwartenden Bebentätigkeit können die Experten keine verbindliche Aussage machen. Tatsache ist jedoch, dass die seismische Aktivität seit der Beendigung der Wasser-Einpressung am 8. Dezember 2006 deutlich nachgelassen hat.
  • Die Verantwortlichen sind sich im Klaren darüber, dass die noch hängigen Abklärungen trotz der gebotenen Eile mit höchster Sorgfalt durchgeführt werden müssen.

Weitere Auskünfte:
Marc Keller, Telefon 061 267 42 51
Informationsbeauftragter Baudepartement Basel-Stadt

René Kindhauser, Telefon 061 275 51 68
Geopower Basel AG, Kommunikation

Hinweise:
Weiterhin werden die Ereignisse, welche der Schweiz. Erdbebendienst (SED) registriert, auf der speziellen Internetseite www.seismo.ethz.ch/basel publiziert. Allfällige Schadensmeldungen sind an die Geopower Basel AG, Margarethenstrasse 40, 4002 Basel, Tel. 061 275 97 50 oder an info@geopower-basel.ch zu richten.


Medienmitteilung der Geopower Basel AG vom 6. Januar 2007.

Pilotprojekt Geothermiekraftwerk Basel: Starker Erdstoss registriert

Heute Samstag, 6. Januar 2007, um 08:19 Uhr wurde ein Erdstoss mit der Stärke Magnitude 3.1 registriert. Dieser war an der Erdoberfläche deutlich verspürt worden und es wurde teilweise auch ein Knallgeräusch wahrgenommen. Das Epizentrum befand sich in unmittelbarer Nähe zum Bohrloch des "Deep Heat Mining" Projektes in Basel.

Nach dem Stopp des Einpressens von Wasser am 8. Dezember 2006 und dem Druckabbau im Bohrloch wurden weiterhin Erschütterungen mit abnehmender Häufigkeit und Stärken bis Magnitude 2.5 registriert. Dies entspricht der Aussage der Fachleute im Dezember, wonach das Auftreten von weiteren spürbaren Erschütterungen nicht ausgeschlossen werden kann. Um diese Erschütterungen zu überwachen wird die Seismizität im Bohrlochbereich und der gesamten Region detailliert aufgezeichnet.

Die Stärke mit Magnitude 3.1 des heutigen Ereignisses liegt über den bisher registrierten Werten seit dem 8. Dezember und war gut spürbar.

Im Rahmen der weiteren Abklärungen aller Ereignisse seit Dezember wird auch dieses noch detailliert untersucht werden.

Weiterhin werden alle Ereignisse, welche der Schweizerische Erdbebendienst registriert, auf der speziellen Internetseite (www.seismo.ethz.ch/basel) publiziert.

Allfällige Schadensmeldungen sind an die Geopower Basel AG, Margarethenstrasse 40, 4002 Basel oder info@geopower-basel.ch zu richten..


Medienmitteilung der Geopower Basel AG vom 5. Januar 2007.

Pilotprojekt Geothermiekraftwerk Basel: Bericht der Geopower Basel AG geht an die Behörden

Der Bericht der Geopower Basel AG zur Beantwortung der Fragen der Behörden wird fristgerecht abgegeben. In der kommenden Woche wird mit dem Abbau des Bohrturms begonnen. Die Mess-, Kontroll- und Analysearbeiten laufen weiter.

Der Verwaltungsrat der Geopower Basel AG, der Trägerin des Geothermie-Pilotprojekts in Basel, hat an seiner gestrigen Sitzung den Bericht zur Beantwortung der Fragen der Behörden verabschiedet. Der Bericht, der auch Stellungnahmen der internationalen unabhängigen Experten des wissenschaftlichen Beirates beinhaltet, wird fristgerecht heute Freitag, 5. Januar 2007, den zuständigen Stellen abgegeben, wie dies am 15. Dezember zwischen den Behörden, den beigezogenen Experten des Kantons Basel-Stadt und der Geopower Basel AG vereinbart wurde. Der Bericht behandelt die im Dezember festgelegten Fragenbereiche, wie die wissenschaftlichen Vorabklärungen, das Bewilligungsverfahren, den Ereignisablauf und die Erklärungen zu den Vorkommnissen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Massnahmen für eine Weiterführung des Projekts, Risikoabschätzung und Alternativverfahren. Die Behörden werden, wie im Dezember vom Baudepartement des Kantons Basel-Stadt mitgeteilt, zusammen mit den beigezogenen Experten den Bericht gründlich prüfen und dem Regierungsrat eine Empfehlung für das weitere Vorgehen abgeben. Der Entscheid des Regierungsrates wird öffentlich bekannt gegeben. Erst nach diesem Entscheid wird die Geopower Basel AG über die weitere Zukunft des Projekts befinden können.

Als Folge der vom Verwaltungsrat der Geopower Basel AG am 20. Dezember beschlossenen Projektänderung wurde inzwischen der Vertrag mit dem Bohrunternehmen KCA Deutag im Rahmen der vertraglichen Möglichkeiten aufgelöst. In der kommenden Woche wird mit dem Abbau des Bohrturms begonnen und ab Mitte bis Ende Januar erfolgt der Abtransport für einen neuen Einsatz. Die auf dem Bohrplatz im Zusammenhang mit der abgeschlossenen ersten Bohrung und der gestoppten Stimulation notwendigen Kontrollarbeiten laufen weiter. Ausserdem wird die detaillierte Auswertung des umfangreichen Datenmaterials fortgesetzt und die Seismizität im Bohrlochbereich sowie der gesamten Region weiterhin detailliert aufgezeichnet. Der Schweiz. Erdbebendienst (SED) überwacht die seismische Aktivität. Alle vom SED registrierten Ereignisse, werden ebenfalls weiterhin auf der speziellen Internetseite des SED publiziert (www.seismo.ethz.ch/basel).


Medienmitteilung der Geopower Basel AG vom 21. Dezember 2006.

Pilotprojekt Geothermiekraftwerk Basel: Verwaltungsrat beschliesst Änderung im Projektablauf

Der Verwaltungsrat der Geopower Basel AG, der Trägerin des Geothermie-Pilotprojekts in Basel, hat an seiner Sitzung vom 20. Dezember 2006 eine Änderung im Ablauf des Erdwärmenutzungsprojekts "Deep Heat Mining Basel" beschlossen. In einer zusätzlichen Phase sollen nun die vorliegenden Daten analysiert und das Konzept für das weitere Vorgehen überarbeitet werden. Damit dies ohne Zeit- und Kostendruck stattfinden kann, hat der Verwaltungsrat beschlossen, den Bohrturm und das Bohrteam sofort freizugeben.

Nachdem für die Stimulationsphase &endash; aufgrund des Erdstosses vom 8. Dezember &endash; ein Stopp verfügt wurde, stellte sich für die Geopower Basel AG auch die Frage, ob es zielführend ist, die zweite Bohrung zu starten, solange nicht klar ist, mit welchen zusätzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen das Projekt fortgesetzt wird.

Nach gründlicher Evaluation der Sachlage hat der Verwaltungsrat der Geopower Basel AG an seiner gestrigen Sitzung entschieden, den Projektablauf zu ändern und eine zusätzliche Phase für die Analyse und die Überarbeitung des Konzepts zu initiieren. Die vorliegenden Daten aus der ersten Stimulationsphase, welche die Aufzeichnung von über 12'000 kleinsten und kleinen Erschütterungen umfasst, erfordern eine detaillierte Analyse. Während dieser Zeit würde aufgrund der bisherigen Planung der Bohrturm ungenutzt bereitstehen und Kosten verursachen. Um diese Kosten zu vermeiden, hat der Verwaltungsrat an seiner gestrigen Sitzung beschlossen, den Bohrturm und die Bohrmannschaft sofort freizugeben. Dabei ist er davon ausgegangen, dass es auch unter günstigsten Bedingungen nicht möglich sein wird, alle entscheidenden Fragen zu beantworten und die Arbeiten am Erdwärmeprojekt bis Ende Januar 2007 wieder aufzunehmen.  

Die Geopower Basel AG stellt indessen nicht nur Kostenüberlegungen an. Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind trotz den Schwierigkeiten, die mit dem Erdstoss vom 8. Dezember 2006 auftraten, nach wie vor vom grossen Energieversorgungspotenzial der Geothermie überzeugt. Deshalb erachtet es der Verwaltungsrat als wichtig, jetzt das umfangreiche Datenmaterial mit grosser Sorgfalt, detailliert und ohne Zeitdruck auszuwerten, um damit zu neuen Erkenntnissen und Klarheit zu gelangen, wie das Reservoir in der Tiefe zur Zeit aussieht und wie es weiter entwickelt werden könnte. Das ist unbedingt nötig, nachdem die im Rahmen des Projekts erfolgte Einpressung von Wasser in den Untergrund zu einem in Basel und Umgebung stark wahrnehmbaren Erdstoss mit der Magnitude 3,4 auf der Richterskala sowie zu Ängsten in der Bevölkerung und zu Sachschäden geführt hatte.

Diese neuen Erkenntnisse werden auf verschiedenen Vorarbeiten beruhen, so namentlich auf einem umfangreichen Bericht, den die Geopower Basel AG bis zum 5. Januar 2007 zuhanden der Behörden ausarbeitet.

Ebenso fliessen Erkenntnisse ein, welche der unabhängige internationale wissenschaftliche Beirat am 18. Dezember 2006 mit Blick auf das Ereignis vom 8. Dezember 2006 und den Fragestellungen der Behörden und der Geopower Basel AG diskutiert hat.

Die Geopower Basel AG hält fest, dass es ihr derzeit in Absprache mit den Behörden möglich wäre, die ursprünglich vorgesehene zweite Tiefbohrung in Kleinhüningen zu starten. Der von den Behörden verfügte Stopp betrifft ausschliesslich Aktivitäten, durch welche Erschütterungen ausgelöst werden können, insbesondere das Einpressen von Wasser in die Tiefe zum Öffnen der bestehenden unterirdischen Risse und Klüfte. Die Geopower Basel AG sieht aber von einem Start der zweiten Bohrung im Januar 2007 ab, da sie eine Bohrung nur dann als sinnvoll erachtet, wenn auch die anschliessenden weiteren Schritte definiert und möglich sind.

Der Verwaltungsrat stellte an seiner Sitzung vom 20. Dezember 2006 zudem fest, dass die Projektkosten bis und mit der neue Phase gedeckt sind. Die noch notwendige Kapitalaufstockung kann mit Mitteln erfolgen, welche bei den Aktionären bereits bewilligt sind.