SED

Das Deep-Heat-Mining-Projekt in Basel

Die vom Schweizerischen Erdbebendienst erfassten Daten

Die sechs in der Umgebung von Basel installierten Bohrloch-Seismometer haben im Zusammenhang mit dem Geothermie Projekt über 10'000 seismische Ereignisse registriert. Von diesen konnten rund 3500 durch die Projektbetreiber Geothermal Explorers Ltd. lokalisiert werden. Die rund 200 stärksten Ereignisse (Magnituden zwischen 0.7 und 3.4) sind ausserdem von messstationen des Schweizerischen Erdbebendienstes und des Erdbebendienstes von Baden-Württemberg registriert worden.

Präzisionslokalisierung der Erdbebenherde

Die Lokalisiergenauigkeit der routinemässig von Schweizerischen Erdbebendienst erfassten Erdbeben in der Nordschweiz beträgt 1 bis 2 km. Im Fall der induzierten Seismizität von Basel, bei welcher die Lage des Bohrlochs für die Wasserinjektion und somit auch die Lage der Herde der ersten induzierten Beben genaustens bekannt sind, kann mit einer sogenannten Relativ-Lokalisierung die verbleibende Unsicherheit auf rund 70 m horizontal und rund 100 m in der Tiefe reduziert werden. Abbildung 1 zeigt die horizontaleLage und Abbildung 2 die Tiefenverteilung der knapp 200 zwischen 2. Dezember 2006 und 20. Februar 2008 vom Schweizerischen Erdbebendienst erfassten und ausgwerteten Beben um das Geothermie-Bohrloch von Kleinhüningen. Die Gesamtheit der beobachteten Erdbebenherde bilden eine steilstehende linsenförmige Wolke mit einem Durchmesser von rund 1.2 km. Die NNW-SSE Ausrichtung stimmt gut überein mit der Richtung der maximalen horizontalen Kompressionsspannung in der Erdkruste, welche aus der Analyse der natürlichen Erdbeben in der Region Basel bekannt ist. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass drei der vier Beben mit Magnituden (Ml) grösser als 3 erst 1 bis 2 Monate nach Ende der Wasserinjektion aufgetreten sind. Ausserdem befinden sich die Herde praktisch aller im Laufe des Jahres 2007 aufgetretenen Beben im oberen SSE Sektor der Herdwolke. Dies deutet darauf hin, dass sich das im Untergrund verbleibende Wasser in diese Richtung weiter ausgebreitet hat.


Abbildung 1: Epizentren der vom SED lokalisierten Erdbeben relativ zum unteren Ende des verrohrten Teils des Geothermie Bohrloches (an der Stelle 0,0). Die Grösse der Symbole ist proportional zur Magnitude (zwischen 0.7 und 3.4). Die Farbe kennzeichnet den zeitlichen Verlauf: 3.-10. Dez. 2006 (schwarz), 11.-31. Dez. 2006 (rot), 1. Jan.-17. Feb. 2007 (blau) und ab 18. Feb. 2007 (grün).

Abbildung 2: Tiefenlage der Erdbebenherde relativ zum unteren Ende des verrohrten Teils des geothermie Bohrloches (Übergang vom dicken zum dünnen senkrechten Strich). Symbole und Farben wie Abbildung 1.