SED

Das Deep-Heat-Mining-Projekt in Basel

Das Deep Heat Mining-Projekt in Basel

Mit dem Ziel, Erdwärme zur Erzeugung von Elektrizität und zur Einspeisung ins städtische Fernwärmenetz zu nutzen, ist im Jahr 2006 eine 5 km Tiefe Bohrung in Basel Kleinhünigen abgeteuft worden. Das Projekt, welches von der Firma Geothermal Explorers Ltd. im Auftrag von Geopower Basel AG durchgeführt wird, sieht vor, dass kaltes Wasser in die Tiefe gepumpt wird und die Wärme (ca. 200 Grad) als Dampf durch weitere noch auszuführende Bohrungen an die Oberfläche gelangt. Damit genügend Wärme gewonnen werden kann, muss vorher die Wasser-Durchlässigkeit des Gesteins in der Tiefe des Wärmereservoirs erhöht werden. Zu diesem Zweck wurden anfang Dezember 2006 rund 12'000 Kubikmeter Wasser unter zum Teil hohem Druck durch das erste Bohrloch in rund 5 km Tiefe ins Gestein eingepresst. Dadurch wurde die Gesteinsfestigkeit herabgesetzt, so dass die natürlich in der Erdkruste vorhandenen Spannungen zu einer vermehrten Rissbildung im Gestein und somit auch zu einer erhöhten Durchlässigkeit geführt haben. Durch diesen Vorgang wurden mehrere tausend kleine Erdbeben induziert, von denen rund ein Dutzend als von einem Knall begleiteten Erdstoss von der Bevölkerung wahrgenommen wurde. Das mit einer Magnitude von 3.4 stärkste dieser Erdstösse hat die Öffentlichkeit so stark beunruhigt, dass die Weiterführung des Projektes bis zum Vorliegen einer umfassenden Risikostudie unterbrochen wurde. Mehr...

Falls Sie ein Beben verspürt haben, melden Sie es bitte hier.

Zeitliche Übersicht der bis zum 11. Juli aufgetretenen Erdbeben
Lokalisierung des letzten Bebens

Letztes Beben
0-7 Tage
7-30 Tage
> 30 Tage
Bohrturm
M < 0.5
0.5 <= M < 1.0
1.0 <= M < 1.5
1.5 <= M < 2.0
M >= 2.0

Die Rolle des Schweizerischen Erdbebendienstes

Im Zusammenhang mit dem Geothermie Projekt in Basel hat der Schweizerische Erdbebendienst (SED) folgende Aufgaben:

  1. Überwachung der natürlichen und induzierten seismischen Aktivität, insbesondere die Bestimmung einer Magnitude der potentiell gespürten Beben, welche mit den Magnituden der natürlichen Beben in der Schweiz vergleichbar ist.
  2. Auswertung des umfangreichen Datenmaterials, insbesondere zur genauen Lokalisierung der Erdbebenherde, zur Bestimmung der Spannungsrichtungen aus den Herdmechanismen, zur Analyse der zeitabhängigen Magnituden-Häufigkeitsstatistik und zur Erstellung von Schütterszenarien.
  3. Fachliche Beratung der kantonalen Behörden bei der Durchführung der Risikostudie.

Zeitliche Übersicht der bis heute aufgetretenen Erdbeben

 
 

Die obige Grafik gibt eine zeitliche Übersicht der bis heute im Raum Basel aufgetretenen Erdbeben. Aufgetragen ist die Magnitude gegenüber der Zeit in Tagen seit Beginn der Stimulation am 2. Dezember 2006. Jeder rote Kreis entspricht dabei einem Erdbeben. Verwendet wurden nur diejenigen Erdbeben, die vom Schweizerischen Erdbebendienst registriert und lokalisiert wurden.

Bei den aufgeführten Beben handelt es sich um Beben in der Region Basel, die unter Umständen auch Ausdruck der natürlichen Seismizität sind und aufgrund ihrer Lage und Herdtiefe nichts mit dem Geothermie Projet in Basel zu tun haben. Der Vollständigkeit halber werden diese Beben aber hier aufgeführt.


Lokalisierung des letzten Bebens

Erläuterungen zur Tabelle | vollständige Erdbebenliste

pga/pgv Seismogr. Datum Zeit (UTC) Breite Länge Tiefe [km] LT Magnitude Region
hier hier 2011-10-30 02:15:22 47.597 7.801 17 M 0.8 Rheinfelden / Switzerland