2014-04-08

Das grösste Erdbeben in den westlichen Alpen seit 50 Jahren

Am Montag, 7. April 2014 ereignete sich im Ubaye Massif in den französischen Alpen (auf unserer Webseite der Provinz Cuneo zugeordnet) um 21.27 Uhr ein Erdbeben der Stärke 5. Die Tiefe betrug 9 km.

Aus dem Epizentralgebiet (St. Paul sur Ubaye, Jausiers, Barcelonnette) liegen Berichte über abgestürzte Schornsteine sowie Risse in Gebäuden vor. In der Schweiz wurde das Beben bis in den 200 km entfernten Kanton Genf verspürt. Vereinzelt trafen auch Meldungen aus den Kantonen Waadt und Wallis ein. Beim Erdbebendienst gingen rund 150 Verspürtmeldungen ein.

Beim Beben vom 7. April handelt es sich um das stärkste seismische Ereignis im westlichen Teil der Alpen seit jenem von Corrençon (Vercors) im Jahr 1962. Es weist eine grössere Magnitude auf als die Beben von Epagny-Annecy (1996) und Vallorcine (2005), die ebenfalls in der Schweiz spürbar waren. Das Beben von Epagny verursachte aber aufgrund seiner Nähe zu bewohnten Gebieten grössere Schäden.

Die betroffene Region ist die seismisch aktivste der westlichen Alpen. Im Jahr 1959 ereignete sich ein Erdbeben mit einer Magnitude von 5.5 (St. Paul sur Ubaye, 5. April). Am häufigsten treten in diesem Gebiet jedoch sogenannte Erdbebenschwärme auf. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl ähnlich grosser Beben, die sich nahe beieinander ereignen, ohne dass es zu einem Hauptbeben kommt. Zwischen 2003 und 2004 wurden beispielsweise 16‘000 Ereignisse lokalisiert (grösste Magnitude 2.7). Das Beben vom 7. April gehört zu einem weiteren Erdbebenschwarm, der 2012 begann. Es ereignete sich beinahe am selben Ort wie ein Erdbeben der Magnitude 4.3 am 26.02.2012.

Weitere Informationen zum Ereignis bei Ubaye finden Sie bei Sismalp.